Stress ist nicht unbedingt eines der Worte, mit dem wir eine positive Konnotation verbinden. Und dennoch kann auch Stress sein Gtes haben – vor allem, wenn es sich dabei um den sogenannten Eustress handelt. Wie du dir diese psychologische Definition von Eustress und Distress zunutze machen kannst und wie du dadurch mehr Resilienz erlernst, das erfährst du in diesem Ratgeber. Eustress vs. Distress – guter und schlechter StressDas Eustress etwas Positives ist, das verbirgt sich bereits im Namen. Die griechische Vorsilbe – eu- kennst du auch von der Euphorie und -eu- bedeutet ganz schlicht gut oder schön. Und das erklärt auch den Eustress, denn es handelt sich dabei um guten Stress. Wie aber kann das überhaupt möglich sein? Ganz ohne Stress geht es im Leben nicht und Eustress kannst du beruflich oder privat empfinden. Das kann die Aufregung vor einer Reise sein, ein spannendes Projekt mit Kolleg*innen, auch die Schmetterlinge im Bauch vor einem ersten Date sind Eustress pur. Denn der Clou am Eustress ist, das am Ende einer Anstrengung eine Belohnung auf dich wartet. Du erwirbst neue Fähigkeiten, festigst die Bindungen mit spannenden Menschen oder aber lernst die Welt von einem anderen Blickwinkel aus kennen. Das lernt auch dein Körper, denn Eustress löst ein Glücksgefühl aus. Ein gutes Beispiel, um Eustress zu versinnbildlichen, ist der Gang ins Fitnessstudio. Dort quälst du dich für Wachstum (Muskelwachstum in diesem Fall) und lernst, auch Spaß am stressigen Teil (der Arbeit mit den Gewichten) zu haben. In anderen Lebensbereichen funktioniert dies ganz analog. Distress hingegen ist negativ, genau so wie wir Stress ganz klassisch verstehen. Distress kann oft darin resultieren, dass wir uns überwältigt und regelrecht gelähmt fühlen. Er wird in vielen Fällen durch negative Erfahrungen ausgelöst und die Ressourcen, die uns emotional, psychisch und physisch zur Verfügung stehen, reichen nicht aus, um uns dieser Form von Stress zu stellen. Zumindest scheint dies oft genau den Anschein zu haben. Was Eustress mit uns macht – die positiven Ergebnisse des guten StressesEustress hat auch physische Auswirkungen auf uns und schlägt sich etwa in verbesserter Konzentrationsfähigkeit nieder, bringt mehr Motivation mit sich oder kann unserem Leben sogar Bedeutung verleihen. Mehr Motivation und eine bessere Performance sind die Schlüsselfaktoren, die dir dabei helfen, zufriedener mit dir selbst zu sein und an deinen Herausforderungen zu wachsen. Ein gewisses Maß an Eustress kann dir zudem dabei helfen, dich allgemein gesünder und glücklicher zu fühlen. Eustress kannst du sogar für dich nutzen, wenn du dich in Schlüsselbereichen verbessern willst. Setze dir selbst herausfordernde Ziele und sorge so für ein klares Vorhaben, das du bis zum Ende verfolgst. Das kann die Beförderung in diesem Jahr sein, dein erster Halbmarathon oder aber eine Radtour quer durchs Land. Bereits in der stressigen Vorbereitungsphase wirst du merken, dass diese Art von Stress sich ganz anders anfühlt. Mehr Resilienz und besseres StressmanagementEin bewusster Umgang mit Eustress sorgt nicht nur bei allem Positiven in deinem Leben für mehr Entspannung, sondern kann auch deine Widerstandsfähigkeit verbessern. Wie genau kann das funktionieren? Zunächst einmal ist es wichtig, ein Bewusstsein für Eustress und Distress in deinem Leben zu entwickeln, um die unterschiedlichen Stressfaktoren besser bewältigen zu können. Das ist natürlich nicht so einfach wie es sich anhört. In der Praxis kann es nämlich ziemlich schwer sein, zwischen Distress und Eustress zu unterscheiden. Im Erfolgsfall kannst du aber Distress sogar in Eustress verwandeln. Eine Taktik, die dir dabei helfen kann, ist der Fokus auf alles, was in deiner Kontrolle liegt. Es gibt immer externe Faktoren, die dein Leben schwieriger machen – aber eben auch interne Faktoren, die es einfacher machen. Dich selbst positiv zu behandeln und gut mit dir zu reden, ist ebenfalls essentiell. Genau wie du aber Eustress bewältigen kannst, kannst du auch Distress bewältigen. Und die Erkenntnis, wie viel Stressiges in deinem Leben eigentlich positiv für dich ist, hat auch etwas Beruhigendes. Stress besser verstehen und bewältigenEustress und Distress zu unterscheiden, ist essentiell, um widerstandsfähiger zu werden und mit schwierigen Situationen umgehen zu lernen. Resilienz bedeutet schließlich nicht, dass du alle Stresssituationen gänzlich vermeidest. Ein gewisses Maß an Stress ist unvermeidbar, kann motivierend sein und dich sogar an deinen Herausforderungen wachsen lassen. Natürlich ist Distress eine extrem belastende Erfahrung und kann dich psychisch, emotional und auch körperlich an deine Grenzen bringen – doch nicht jede Form von Stress ist negativ. Und alleine dieses Bewusstsein kann viel bewegen.
|